Ein Weg zum Erfolg (Teil 2)

Monika Hoffmann mit Matthias Anschütz in der Marktbäckerei Anschütz in Zella-Mehlis

Die Marktbäckerei Anschütz auf dem Mehliser Markt erstrahlt nach Umbau in neuem Glanz. Bis zu zwölf Gäste haben nun in einer gemütlichen Sitzecke die Möglichkeit, Kaffee und Kuchen vor Ort zu genießen. Seit dem 25. Mai 2018 wird das Team tatkräftig durch Monika Hoffmann unterstützt. Der Weg dahin war für die 54-Jährige nicht leicht. Als gelernte Facharbeiterin für Schreibtechnik verlor sie wie so viele zur damaligen Zeit Anfang der 90er Jahre ihre Arbeit. Ein beruflicher Neuanfang wollte einfach nicht gelingen. Als dann ihr Ehemann erkrankte und sie die häusliche Pflege übernahm, sanken die Chancen auf berufliche Verwirklichung weiter.

Monika Hoffmann hatte ihre Hoffnungen auf einen Job bereits aufgegeben, als sie den Vorschlag Ihres Arbeitsvermittlers erhielt, am Projekt TUI „Trainings- und Integrationscenter“ beim BCS Bildungs-Center Südthüringen e.V.  teilzunehmen. Unter fachkundiger Anleitung und mit gezielter Unterstützung können sich die Teilnehmer hier in diversen Berufszweigen ausprobieren, Erfahrungen sammeln und Kontakte zu Arbeitgebern knüpfen. Im Fall von Monika Hoffmann fiel die Entscheidung auf den Bereich Hauswirtschaft. Die Schwierigkeit bestand nun darin, einen Arbeitgeber zu finden, der auf die zeitlichen Einschränkungen von Monika Hoffmann in seiner Dienstplanung eingehen kann, sodass die Pflege des Ehemannes weiterhin problemlos möglich ist.

Da passte es gut, dass zwischen dem BCS Bildungs-Center Südthüringen e.V. und der Marktbäckerei Anschütz seit Jahren gute Kontakte bestehen. Denn es galt ja, für die Teilnehmerin einen passenden Arbeitsplatz und für den Arbeitgeber eine dringend benötigte Backstubenhilfe zu finden. Das ist auf Anhieb gelungen. Im Praktikum konnte Monika Hoffmann überzeugen, sodass ohne große Umwege ein Arbeitsvertrag über 25 Wochenstunden zustande kam. Die Marktbäckerei Anschütz gab ihr somit die Chance, nach einer Langzeitarbeitslosigkeit die Herausforderungen des Arbeitsalltags wieder zu meistern.

Ein Besuch in der Bäckerei zeigt, wie gezielte Integrationsarbeit funktionieren kann: Inhaber Matthias Anschütz ist sehr zufrieden mit seiner neuen motivierten Arbeitskraft. Die Angestellten freuen sich über die nette Kollegin, die sie nun tatkräftig unterstützt.

Und Monika Hoffmann? Sie fühlt sich wohl hier. Auf die Frage, was ihr an ihrem neuen Job am besten gefällt, antwortet Sie: „Alles! Der Chef, die Kollegen, die Arbeit…“

 

Hintergrund „TUI-Trainings und Integrationscenter“:

Das TUI-Trainings- und Integrationscenter ist ein Projekt des Kommunalen Jobcenters Schmalkalden-Meiningen, das in einzelnen Losen für verschiedene Teilgebiete ausgeschrieben wurde. Verschiedene Bildungsträger haben sich daran beteiligt. Nun geht TUI in die zweite Förderrunde. Mit Hilfe dieses Angebotes sollen Teilnehmer für den regionalen Arbeitsmarkt aktiviert und berufspraktisch in den Berufsfeldern Kunststoff/Kautschuk, Hotel- und Gaststätten/Hauswirtschaft als auch Metall/Farbe und Elektro getestet werden. Zielstellung ist es, je nach Bedarfen des regionalen Arbeitsmarktes, vorhandene Potenziale der Projektteilnehmer zu identifizieren und diese weiter auszubauen – auch durch anschließende Qualifizierungen, um so Integrationen in regionale Firmen mit Fachkräftebedarf zu unterstützen. Geeignete Projektteilnehmer wählt das Kommunale Jobcenter aus.